Aufregung herrscht bei Harry Holy, Aufregung auch beim Osloer Dezernat für Gewaltverbrechen, in dem Harry arbeitet. Harry hat ein Schreiben eines Serienmörders, dem Schneemann, erhalten. Darin werden weitere Morde ankündigt. Besonders beunruhigend für den Ermittler ist allerdings, dass das Schreiben Bezug nimmt auf der Allgemeinheit nicht bekannte Fakten aus einem anderen Fall, den Harry gelöst hat. Die nächsten Morde lassen auch nicht lange auf sich warten.
Bei dem ersten Schneefall geht’s los, die nächste junge Frau verschwindet, im Garten wird ein Schneemann gefunden – das Markenzeichen des Mörders -. Die Frau bleibt verschwunden, sie hinterläßt Mann und Kind – wie alle bisherigen Opfer -, ein weiterer Mord passiert. Harry Hole, frisch ausgestattet mit einer jungen dynamischen Kollegin, sucht Punkte, an denen er mit der Ermittlung ansetzen kann. Er begibt sich dabei auf falsche Fährten, mehrmals scheint der Fall des Serienmörders kurz vor der Aufklärung zu stehen, ja bereits aufgeklärt zu sein. Fatale Rückschläge, die nicht jeder überlebt, sind unvermeidbar.
Das Ermittlerduo reist nach Bergen, um zu den Anfängen schneemännlichen Wirkens zu gelangen und dort anzusetzen, den Grund für das Verhalten des Mörders zu finden. Eine grausige Entdeckung bleibt den beiden nicht erspart. Zurück in Oslo erfolgen weitere Recherchen, allerdings zum Teil grob unkoordiniert und kontraproduktiv. Schließlich kommt Harry mit Bauchgefühl und klaren Gedanken dem Schneemann immer näher, umgekehrt dieser ihm auch. Schließlich endet die Geschichte mit dem für das gesamte Osloer Dezernat guten Ausgang und einer ungewöhnlichen Verkettung Harry’s mit dem Mörder.
Jo Nesbø gehört derzeit zu dem Autor mit den frischesten Geschichten – nicht nur wie in diesem Fall aus klimatischen Gründen, sondern weil seine Erzählweise noch nicht abgenutzt ist und die Fälle ungewöhnlich sind.
Diesen Autor kenne ich noch nicht, nur dem Namen nach. Danke für den Tipp. Schneemänner sind vielleicht ein gutes Kontrastprogramm zu den heißen Krimis aus Südafrika von Deon Meyer, den ich unbedingt empfehlen möchte.
Jetzt kenne ich ihn und den Roman. Hat mir gut gefallen bis auf die Szene mit dem letzten Schneemann, um hier nicht zu viel zu verraten, mit Rücksicht auf andere Leser. Das erschien mir doch nun hochgradig unwahrscheinlich. Ich bestehe immer auf einer gewissen, nachvollziehbaren Logik. Die Ochsentour mit „appem“ Finger würde ich gerade noch angehen lassen. Was meinst Du?
Das große Finale ist spektakulär aber nicht wirklich realistisch, geschweige denn logisch. Von den Themen her gefällt mir der Autor, ich warte auf die nächsten zwei Neuerscheinungen in 2010.
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