Vor knapp einem Jahr berichtete ich über einen Besuch im Kronberger Opel-Zoo und zeigte den Affenbrotbaum, der dort steht. Nun habe ich selbst einen!
Aber meiner lebt, keine Ruine wie sie dort im Taunus zu sehen ist.
Zu verdanken habe ich mein Exemplar einer lieben Leserin meiner Beiträge. Jedenfalls kam eines Tages ein Stückchen Holz mit ein paar Blättern daran im Luftpolsterfolien-Umschlag zu mir nach Haus. Neben dem kleinen Baobab aus dem Weltladen enthielt das Paket auch noch einige Samen – eines wohl schon größeren Baumes. Die fünf Körner sind zur Zeit noch eingetütet, werden aber in den nächsten Tagen in Erde gesetzt.Den kleinen, nahezu wurzellosen Baum habe ich sofort in Kaktuserde gesetzt und ab und zu gegossen. Die mickrigen vier Blätter behielt er bis zum Herbst, dann fielen sie ab. So ein klein wenig traurig war ich schon, ob des Dahinscheiden des Bäumchens – bis ich in der Pflegeanleitung las, dass der Blattabwurf im Herbst normal ist und der Baum im Frühjahr wieder treibt. Und er tat es. Heute sind die diesjährigen Triebe bereits länger als der Stamm und ich bin mir sicher, dass ich in 100-200 Jahren ein ebenso stattliches Exemplar vorzeigen kann wie das, das im Kronberger Zoo steht – nur lebend. Ich würde es dann dem Zoo spenden und die Tiere der Savanne könnten dann im Schatten der Krone gemütlich vor sich hindösen.
Damit wäre die Geschichte von meinem Affenbrotbaum erzählt – aber ich möchte noch von Contigo berichten. Die Contigo Fairtrade GmbH vertreibt die Setzlinge über mehr als 800 Weltläden in Deutschland. In einem kleinen, dem Setzling beiliegenden Flyer heißt es:
„Unser Partner VEGETAUX D’AILLEURS begann vor 10 Jahren am Rande der Hauptstadt Dakar…..mit einem Ausbildungsprogramm für Jugendliche. Die kleinen selbst gezüchteten Bäume aus der eigenen Gärtnerei verkaufte man auf dem Markt. Sie wurden schnell ein Erfolg….Seit 2005 gibt es eine eigene Gärtnerei nahe der Stadt Richard Toll an der Grenze zu Mauretanien. Mit der Aufzucht und Aussaat sind heute 20 junge Männer in Vollzeit beschäftigt….. Insgesamt haben 400 Familien ein regelmäßiges Einkommen mit der Aufzucht, dem Transport und dem Verpacken der Pflanzen.“
Der Baobab ist in ganz Westafrika beheimatet und gilt als Baum des Lebens. Er kann bis 2000 Jahre alt werden, der Stammumfang bis zu 25 Metern betragen
Kleines Bäumchen, nun wachs‘ mal schön!
——————————————————————————————————————————————–
Auch der Talerbaum oder Geldbaum (Crassula portulacca) wird als Affenbrotbaum bezeichnet. Im Internet und auch in der gedruckten Literatur führt das häufig zu Verwirrungen. Mein Affenbrotbaum hat jedoch nichts mit jenem Dickblattgewächs (Familie der Kakteen und anderen Sukkulenten) zu tun.
Sie sind schon eigenartige Pflanzen, die Baobabs. Paß nur auf mit dem Inhalt des Samentütchens: der ‚kleine Prinz‘ hatte Angst, sie würden seinen kleinen Planeten eines Tages sprengen …
Hatte auch mal einen Affenbrotbaum den ich aus Platzgründen wieder abschaffen musste, nun steht er im Kronberger Zoo 😉
„Bevor die Affenbrotbäume groß werden, fangen sie ja erst damit an, klein zu sein“
(Antoine de Saint-Exupéry: Der kleine Prinz)
Und ich bin mir bewußt: “ …einen Affenbrotbaum kann man, wenn man ihn zu spät angeht, nie mehr loswerden. Er bemächtigt sich des ganzen Planeten.“ Mein Planet ist mein Garten. Nun werde ich skeptisch. Habe ich einen Fehler gemacht, indem ich Baum und Samen angenommen habe?
Ich mag Leute, die Bäume mögen! Also bloß keine voreilige Reue. Lass den Riesen Wachsen, spriessen und gedeihen.
In Abwandlung des mir freundlich überlassenen Buches könnte man auch fragen: „Kleiner Baum was nun?“
Ich freu mich für dich zu der Partnerschaft mit dem Baum. Da wirst du bestimmt von Zeit zu Zeit über sein „Gedeihen“ berichten. Liebe Grüsse!
Dann wünsche ich dir für den Baum gutes Gedeihen!
Oho! Die Ähnlichkeit mit dem großen Kollegen ist nicht zu verleugnen, nur daß der Kleine natürlich besser aussieht mit dem Blätterkrönchen. Ich würde ja bzgl. des Planeten anregen: 150 Jahre warten und dann, wenn wirklich nicht mehr tragbar, Baum heimlich auf den Nachbarplaneten stellen. Unter Umständen gleich zwei Fliegen mit einer Klappe.
Pingback: Der kleinste Affenbrotbaum der Welt « Philipp Elph
Pingback: Bezahlen mit dem Affenbrotbaum « Philipp Elph
Kannst du mir, lieber Phillip Elph, als neuer Besitzerin eines kleinen Baobabs, denn einige Lektüren (hilfreiche) zum Baobab empfehlen? Oder reicht das an Material, was man so im Internet findet, um den Baum artgerecht zu pflegen? Danke schon im Vorraus, Merla
Hallo Merla, ich habe mal im Netz nachgeschaut, was meiner „Pflege“ nahekommt. Hier das Resultat: http://pagewizz.com/baobab-baum/
Ich habe das Bäumchen im Sommer (Jetzt die letzten Tage) auf einer überdachten Terrasse stehen. Danach kommt es in ein Südfenster meines Büros, das im Winter spärlich beheizt wird. Im letzten Winter ist mir ein Baobab, den ich aus einem Samen gezogen habe eingegangen. Weshalb, weiß ich nicht. Die Pflanze, die ich hier zeige, habe ich ja so quasi als Holzstück bekommen. ich hoffe, es übersteht auch den nächsten Winter.
Vielen Dank für die informative Hilfe. Jetzt habe ich noch eine Frage: Wenn mein Setzling sowohl einen (teilweise) Wachsmantel, als auch eigene Blätter hat, muss ich diesen dann immernoch, wie in dem LInk beschrieben, nochmal für ein- bis zwei Wochen in warmes Wasser stellen, oder reicht es, wenn ich ihn gleich in Kaktuserde setze und angieße? Und natürlich den Wachsmantel entferne? Sooo schlecht sieht er jetzt eigentlich nicht aus. …? Danke schon Jetzt 😉
@ Merla, ich habe noch nicht mal den Wachsmantel entfernt und ihn gleich in die Erde gesetzt, aber gewässert. Damals war ich noch recht unbedarft. Heute würde ich den Wachsmantel entfernen und den Setzling gleich einpflanzen + zunächst kräftig wässern!
Pingback: Neues vom kleinen, grünen Baobab – Afrikanischer Affenbrotbaum – Adansonia digitata | Philipp Elph