An der Radstrecke bei Wiesbaden-Nordenstadt (etwa KM 10)

Warten auf die Ersten

Die Vorhut

Gleich geht’s los

Hier die Nr.1: Andreas Dreitz

Die Verfolger

Das Feld rollt heran
Warten auf die Ersten
Die Vorhut
Gleich geht’s los
Hier die Nr.1: Andreas Dreitz
Die Verfolger
Das Feld rollt heran
Zum Glück waren wir früh genug vor Abfahrt des Zuges am Fahrkartenautomaten. Als nicht DB-affine Gruppe dauerte der Kauf der Fahrkarten länger. Wir lösten Karten, mit denen wir mit dem Schienenfahrzeug des Rhein-Nahe-Nahverkehrsverbund und nach dessen Terminologie von Wabe 313 nach 314 fahren durften, zum allgemeinen Verständnis: von Bodenheim nach Oppenheim.
Und auch zum Glück hatten wir dann noch genügend Zeit für ein Briefing. Die geplante Route mit den markanten Punkten der Strecke wurde gezeigt und erklärt. Das sollte sich im Laufe des Tages noch als recht bedeutungsvoll erweisen, doch davon später. Geplant war, vom Bahnhof Oppenheim zum RheinterrassenWeg zu gehen und von dort nach Bodenheim zu wandern. Outdooractive gibt die Route mit 18,6 Km an, bei “ich-geh-wandern” wird die Route mit 14 Km angegeben, allerdings nicht von Bahnhof zu Bahnhof. Die “ich-geh-wandern”-Website beschreibt den Weg zudem sehr gut.
Zunächst stiegen wir vom Bahnhof Oppenheim über viele Treppenstufen zur Burgruine Landskron, von der man auf die Oppenheimer Katharinenkirche herabsehen kann. Neben der alten Bausubstanz, zum Teil aus dem 13. Jahrhundert, gibt es im Umfeld der Ruine der alten Reichsburg auch Anzeichen neuerer Besiedlung sowie künstlerischen Wirkens. Zunächst einige Reste des 13. Jahrhunderts, darunter das farbige 21.
Von nun an ging’s eine längere Strecke bergab, vorbei an einem alten Wegweiser.
Schließlich erreichten wir den Ortsrand von Nierstein – und hier geschah, was wir erst mitten im Ort bemerkten: Ein Mitglied der Gruppe unterhielt sich so angeregt mit dem Winzer des Weinguts Raddeck, dass es uns aus den Augen verlor. Mitten in Nierstein bemerkte die Gruppe den Verlust: Wir waren nur noch acht. Wir warteten, einige Spürnasen liefen zurück, wir warteten – sehr lange, entschlossen uns schließlich weiterzugehen. Zuversichtlich, dass alles in Ordnung sei, wanderten wir weiter durch den Ort und sahen dann hoch über Nierstein unseren verlorengegangenen Spezi uns fröhlich zuwinkend an der Schutzhütte am Roten Hang, die Karl beim Briefing als unseren Rastplatz vorgestellt hatte. So gab es schließlich die Wiedervereinigung der Gruppe.
Doch zuvor passierten wir blühende Schlehen
Blickten zurück ins Tal mit der katholischen Kirche in Nierstein
An diesem Tage wurden wir von der Sonne nicht verwöhnt. Leichter Regen und auf der Höhe auch ein kalter Wind schlugen uns entgegen.
Trübes Wetter und mäßige Sicht erlaubten uns dennoch, die Gegend zu betrachten. Die drei Verkehrswege unter uns: Wasserstraße, Bundesstraße und Bahntrasse
Wir sahen, dass nicht mehr alles Handarbeit ist, wenn die Winzer einen Weinberg anlegen
Schauten in das eine oder andere Gesicht
Der Spruch (oben) und die Bezeichnung (unten) beeindruckten. Unten ist “De Schnutenosedunker” zu sehen, frei ins Hochdeutsche übersetzt “Weinliebhaber”.
Der Regen hörte auf, trüb blieb es, als wir nach Nackenheim kamen
Dort begegneten wir den Bremer Stadtmusikanten, dem Gestiefelten Kater und anderen Figuren aus Märchen, Fantasie und Fauna
Schließlich erreichten wir Bodenheim. Die tratschenden Winzer würdigten uns jedoch keines Blickes.
Das waren 15 Kilometer einer erlebnisreichen Wanderung von Oppenheim nach Bodenheim auf einem Teilabschnitt des RheinTerassenWegs, auf dem wir auch ein Stückchen Frühling erlebten
Und so verabschiedeten wir uns aus Gegend und dem
Die Strecke von Bahnhof zu Bahnhof (aufgezeichnet mit Runtastic)
Die Fahrkarte mit der Berechtigung von einer Wabe in die nächste zu fahren
Neulich hatte ich die Gelegenheit, einen Abend im Frankfurter Maggi Kochstudio zu verbringen. Wir waren eine Gruppe von 25 Personen, die dort eine Einführung in die kubanische Küche erhielten und die selbst hergestellten Speisen genießen durften.
Neben erfahrenen Hausfrauen und Hobbyköchen- und köchinnen nahm auch Philipp1112 teil, der im Umfeld von Herd und Backofen nur über minimalste Kenntnisse verfügt. Der Superlativ ist an dieser Stelle durchaus angebracht, obwohl minimalst ja nicht gerade eine superlativ-würdige Eigenschaft ist. Jedenfalls beschränken sich meine Kenntnisse hauptsächlich auf das Putzen von Gemüse, Tee-, Kaffee- und Eierkochen sowie auf die Mülltrennung von Küchenabfällen und deren fachgerechter Entsorgung in die Mülltonnen rund ums Haus.
Wir kamen an und wurden von zwei netten Damen des Kochstudios mit einem Glas Sekt, O-Saft oder wahlweise einem Gemisch beider Getränke empfangen.
Als dann der Letzte unserer Gruppe eingetroffen war, erhielten wir eine Schürze mit unseren aufgesticktem Namen sowie eine Einführung in den fachgerechten Gebrauch scharfer Messer und die auszuführenden Tätigkeiten. Die beiden Damen stellten dabei zunächst sich selbst und dann auch die Aufgaben vor, denen wir uns stellen wollten um ein dreigängiges Menu zu zubereiten. An sieben Arbeitsplätzen sollten Vorspeise, diverse Hauptgericht und Beilagen, die später zu einem Büffet aufgebaut wurden, und Nachspeise zubereitet werden. Die Rezepte und die Arbeitsschritte wurden anschaulich beschrieben und bereits mit Tipps und guten Ratschlägen gespickt.
Als nächster Arbeitsschritt stand die Auslosung der Teams an, die für mich glücklich verlief, da ich nicht nur in ein Team mit zwei kocherfahrenen Kolleginnen kam, sondern zudem auch noch dem Dessert zugeteilt wurde, welches stets einen besondern Reiz auf mich ausübt.
Während in anderen Teams Gazpacho oder Ropa Vieja (Gefüllte Tortellinis), Boliche (Kubanisches Schweinefilet), Würziger Ofenfisch, ein Süßkartoffel-Möhren-Gratin „Kubanischer Art“, Maisgemüse „Kuba“ oder Krautsalat „Santiago“ schnippelten, dressierten, kochten, backten oder garten, war die Aufgabe meines Teams eine Kokos-Schokoladen-Torte herzustellen.
Die beiden Damen vom Kochstudio unterstützen, wo es nötig war, mit viel Geduld und größtem Sachverstand die Teams.
Das Ergebnis war für alle ein höchst erfreulich: Kennenlernen der neuen Rezepte, das Kochen, das Kosten und Verzehren, aber auch der gemeinsame Abend mit den netten MitkocherInnen.
Neben der Schürze, den neuen Erkenntnissen, dem gefüllten Magen erhielten wir über den ganzen Abend auch nicht alkoholische Getränke, Bier und unterschiedliche Weine. Zum Abschluss gab es neben einem Leinentäschchen mit Rezepten und ein wenig Maggi Werbung noch Applaus für alle und jeden, auch ausgiebigen für die Damen vom Kochstudio, die diesen Abend vorzüglich organisiert und gestaltet hatten.
Das Fazit von Philipp 1112: Auch mir als unbedarfter Koch-Brat-Back-Laien hat der Abend sehr gut gefallen. Jedoch traue ich mir nicht zu, eines dieser Gerichte oder die Torte zubereiten zu können. Ich werde in Zukunft jedoch ständig bemüht sein ( ich liebe diese Floskel in Arbeitszeugnissen), meine Kenntnisse in der häuslichen Küche einzubringen. Die Torte ließ sich übrigens wegen der zwei Blätterteig-Schichten, die dabei verwendet wurden, recht schlecht in Stücke schneiden. Daher gehörte der optische Eindruck des Desserts nicht zu den Highlights des Abends, aber geschmeckt hat’s lecker.
Und im Übrigen bin ich der Meinung, dass man auch gelegentlich eine Tüte zum Anrichten einer Mahlzeit nehmen kann.
Eine abendliche Schlenderweinprobe bei Kerzenlicht durch das Kloster Eberbach mit einem musikalischen Ausklang in der Basilika ist ein außergewöhnliches Ereignis.
Es ist eine Weinprobe mit Weinen der Hessischen Staatsweingüter, die an verschiedenen Orten des Klosters stattfindet, dazwischen schlendert man durch das Kloster, fachkundig aber dennoch kurzweilig informiert über die Geschichte und die Namensgebung des Klosters. Die Entwicklung des Weinbaus im Rheingau und die Aktivitäten des Klosters in diesem Metier und im Handel mit dem Wein werden erzählt, dazu erfährt der Schlenderer, Zuhörer und Verkoster einiges über die Weine, die probiert werden. Zum Schluss der Führung tritt in der Basilika ein A-cappella-Chor auf, der mittelalterliche kirchliche Lieder vorträgt.
Ein jeder Besucher bekommt bei einer solchen abendlichen Führung eine Kerze in die Hand gedrückt, die elektrische Beleuchtung ist an diesem Abend ausgeschaltet und los geht’s mit der Begrüßung und der Verkostung des ersten Weins. Die Verkostung wird dann an verschiedenen Stationen des Rundgangs fortgesetzt. Die Auswahl der zu verkostenden Weine ändert sich des Öfteren.
Die Atmosphäre ist unbeschreiblich, an diesem Ort göttlich zu nennen.
Wir starteten mit einem Riesling vom Wiesbadener Neroberg und erfuhren, dass zu Hochzeiten des Klosters unter dessen Regie unvorstellbare 9000 Hektar Anbaufläche bewirtschaftet wurden. (Diese Zahl habe ich während der Führung gehört. Ich habe sie allerdings nie an einer anderen Stelle wiedergefunden. Da die Größe unglaublich ist, verbürge ich mich dafür nicht.)
Das Gebiet erstreckte sich über große Teile des Rheingaus bis hin zur Bergstrasse und in den Gewölben lagerten zeitweise über 1,5 Millionen Liter Wein, die rheinabwärts bis nach Holland verkauft und dazu auf eigenen Schiffen transportiert wurden. Ein Modell davon ist im klostereigenen Museum zu sehen. Insgesamt gehörten in dieser Zeit über 200 Außenstationen, Kellereien und Gutshöfe zum Kloster und wurden von hier verwaltet.
Noch heute sind die Staatsweingüter Kloster Eberbach mit sechs Domänen und 200 Hektar Weinbaufläche sowie drei Kellereien der größte „Winzer“ Deutschlands. Durch die unterschiedlichen Lagen mit unterschiedlichen Böden und klimatischen Bedingungen erzeugt das Weingut eine Vielzahl unterschiedlicher Weine zumeist hoher Qualitäten. Eine besondere Lage ist der Steinberg, der von einer 3000 Meter langen Bruchsteinmauer umgeben ist. Als Schutz vor Traubendieben erbaut, sorgt die Mauer heute für ein mildes Mikroklima und schützt die Reben vor Kaltlufteinbrüchen.
Neben den Rheingauer Rieslingen sind besonders die Rotweine der Domaine Assmannshausen bekannt, die wohl berühmtesten aus der Region.
Die Schatzkammer der Weinkeller ist der Cabinet-Keller, in dem die besten Weine lagerten und von dem die Qualitätsbezeichnung Kabinett abgeleitet wurde.
Während einfache Gutsweine ab 6 € kosten, liegt der Preis für Kabinett-Weine derzeit bei 9-10 €, ein Erstes Gewächs kostet mehr als das Doppelte.
Die Weine sind in der Vinothek des Klosters erhältlich (täglich von 9-18 Uhr), online natürlich auch.
Nach mehreren Stopps zwecks Verkostungen gelangten wir dann zur Basilika.
Dort mussten wir dann einige Zeit warten, da die letzten Dreharbeiten zum Film über Hildegard von Bingen, der im Herbst 2009 in die Kinos kommt, nicht gestört werden durften. In der Basilika sah es dann vor dem Altar nach Dreharbeiten aus, Nonnen in historischen Gewändern warteten, bis unser Erkundungsgang mit dem A-cappella-Gesang eines kleinen Chores bei wunderbarer Akustik zu Ende gegangen war, um dann die Dreharbeiten fortzusetzen.
Für uns alle ein gelungener Abend mit vielen Informationen zum Kloster und zum Wein, glücklicherweise nicht immer bierernst dargeboten.
Axel Hacke hat in Mainz gelesen – von der Weihnachtsbaumkugel, die die fiktiven (oder real existierenden?) Familienmitglieder MAN, JEMAND oder EINER selbst im August noch nicht wieder in den Keller gebracht haben, von Howi’s SCHWEINESPUREN IM SAND und anderen Verhörern. Am Ende der Veranstaltung hörten wir auch eine Hitparade mit Verhörern aus deutscher Popmusik, an erster Stelle natürlich Herbert Grönemeyer, der Axel Hacke und seinen Fans einige herrliche Texte vorlegte. Als Zugabe wurde von den Zuhörern die Geschichte von Jörg, dem Vater von Luis Genossen in der privaten Kindergruppeninitiative. Die kann man wirklich immer wieder gern hören. Das waren nur einige Höhepunkte der Lesung aus den Büchern des Vorlesers, dessen Veranstaltung in Anlehnung an das parallel laufende Pokalspiel Mainz 05 gegen Schalke 04 zwei Mal 45 Minuten dauerte, plus einer Verlängerung, wie das in Pokalspielen möglich ist, Mainz wie sich hinterher herausstellte, allerdings nicht nötig hatte.
Hackes Vortrag ist in den letzten Jahren theatralischer geworden. War er vor 3 Jahren bei einer Lesung in Frankfurt noch der lesende Autor, ist er heute zu einem vorlesenden Schauspieler mutiert. Das tut den Texten zumeist gut, wirkt aber an einigen Stellen überzogen, schon fast kinskiesk. Die Texte selbst werden durch eine frei vorgetragene Moderation verbunden, die wie alles was von Axel Hacke vorgetragen wird zu leisen, zuweilen auch brüllenden Lachern des Publikums führt. Darüber hinaus hatten wir eine Kichererbse hinter uns, die eine Parallelveranstaltung zur Lesung performte, sozusagen im Duett mit dem auf der Bühne Vortragenden. Hilfreich, denn auf einigen Witz wurden wir, da hintergründig vorgetragen, erst durch das sich steigernde Kichern aufmerksam.
Der Verlag Antje Kunstmann hat einen Teil der Bücher von Axel Hacke auch als Hörbücher herausgegeben – vom Autor gelesen. Am schönsten sind aber neben der Lesung live die Bücher selbst, mit den herrlichen Illustrationen von Michael Sowa.
Wer keine Gelegenheit hatte, eine Lesung zu besuchen, sollte Axel Hacke über die Bücher oder Hörbücher kennen lernen – oder sich auf www.axelhacke.de
den Tourneeplan anzuschauen, vielleicht kommt er ja vorbei. Dann sollten Sie hingehen.