Museum der Phantasie, das Buchheim Museum in Bernried

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Nach vielen Querelen hat Lothar-Günther  Buchheim (1918-2007) dann doch noch einen Platz für seine Sammlungen bekommen, nachdem die Gemeinde Feldafing per Bürgerentscheid 1996 den Bau des Museums mit meines Erachtens eigenartigen Argumenten verhindert hatte. Die wahren Gründe für die Ablehnung wurden offensichtlich in Buchheims Wirken im 3. Reich gesucht und gefunden. So wurde es jedenfalls damals in der Presse dargestellt.

Bernried kann sich glücklich schätzen, dass es mit Hilfe des damaligen Ministerpräsidenten Edmund Stoiber über diesen Schatten gesprungen ist.

Es ist ein grandioses Museum – architektonisch – mit größtenteils sehenswerten Exponaten.

 

Buchheim ist einem großen Teil von uns bekannt geworden durch den Roman „Das Boot“ und dessen Verfilmung. Er war aber auch Maler, Fotograf, Filmemacher und besonders Sammler von Kunst und volkskundlichen Werken, Kunsthandwerker-Arbeiten und Volkskunst besonders aus Bayern und Afrika aber auch aus der ganzen Welt.

 

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Beeinduckend ist die Sammlung der expressionistischen Werke der Künstlergruppe Brücke mit Ernst Heckel, Ernst Ludwig Kirchner, Otto Müller, Emil Nolde, Max Pechstein und Karl Schmidt-Rottluff. Bilder in Öl  sowie Aquarelle, Zeichnungen und Druckgraphiken dieser Gruppe sind hier ausgestellt, aber auch Werke von Lovis Corinth. Max Beckmann, Christian Rohlfs, Alexej Jawlensky, Max Kaus  und Otto Dix.

 

In einem zweiten Teil des Museums sind Werke von Lothar-Günther Buchheim ausgestellt – Malerei, Aquarelle, Lithographien , Linolschnitte uns anderes.

 

Einen weiteren Schwerpunkt bilden, obwohl vom Namen her nicht als solcher erkenntlich, die Nebensammlungen. Das ist eine bunte Mischung mit Masken aus Ozeanien und Afrika, Votivbildern, ägyptische Schattenspielfiguren, Bildern von Kindern und Laien (der Museumsführer bezeichnet es als Dilettantenzeichnungen.

Dazu Paperweights, Jugendstilvasen, Karusselltiere und vieles andere.

 

Von diesem Wust an Exponaten wird man wirklich erschlagen. Entweder man huscht daran vorbei oder selektiert stark. Alles kann nicht an einem Tag aufgenommen und verarbeitet werden.

 

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Eine Erholung ist dagegen dann der Außenbereich mit einigen Installationen und Plastiken und dem Gebäude des Museums selbst.  Hierbei handelt es sich um ein Werk von Günter Behnisch der unter anderem den Plenarsaal des Deutschen Bundestages in Bonn entworfen hat.

 

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Das Museum ist eine Reise wert, man kommt an, auch wenn man das Vertrauen in den richtigen Weg schon fast verloren hat.