Der Rheinsteig endet oder beginnt am Biebricher Schloss in Wiesbaden. Für uns war die barocke Residenz der Nassauer Fürsten und Herzöge Ausgangspunkt einer Wanderung nach und um Frauenstein.
Erster markanter Punkt war die Schiersteiner Brücke, derzeit gesperrt wegen eines Schadens an der Mombacher Vorbrücke. 90.000 Fahrzeuge müssen täglich die gesperrte Brücke umfahren.
Fähren können nur einen Bruchteil des Fahrzeugaufkommens bewältigen.
Die ersten Pfeiler für die neue Brücke sind gebaut.
Nach einem Umweg um die riesige Baustelle auf Wiesbadener Seite erreichten wir den Schiersteiner Hafen. Rechts des Schiersteiner Kirchturms entdeckten wir – hier nicht zu erkennen – auf einem Schornstein ein Storchennest mit einem Storchenpaar.
Hinter Schierstein ging es durch Gärten, Weinberge und Obstplantagen Richtung Frauenstein.
Bei herrlichem Wetter wurde in den Gartenparzellen intensiv gegärtnert, Winzer und Obstbauern waren noch mit dem Pflegeschnitt ihrer Reben und Kirschbäume beschäftigt.
Über den Hof Nürnberg, der nicht nur als Weingut und Gaststätte bekannt ist, sondern auch durch eine riesige Scheunenwand mit Autokennzeichen aus aller Welt
erreichten wir den Goethestein, einen Obelisk, der an einen Besuch des Dichters und Wissenschaftlers in Wiesbaden erinnert. Ein Gedenktafel trägt die Inschrift:
Als Goethe 1815 das zweite Mal zur Kur in Wiesbaden weilte, machte er mit Freunden am 6. Juli auch einen Ausflug zum „Spitzen Stein“ und zum „Nürnberger Hof“. Es war ein Aufenthalt, der den Ästheten und Wissenschaftler in ihm zufriedenstellte. Der Dichter rühmte die schöne Aussicht, und der Geologe untersuchte mit Interesse den Quarzit des Berges auf Kupfer- und Eisenspuren. Kaum weniger aber dürfte seine Aufmerksamkeit der liebreizenden Philippine Lade (1797-1879) gegolten haben, deren künstlerisches Talent er schätzte.
Nicht weit vom Goethestein entfernt steht der Frauensteiner Aussichtsturm. Wir hatten bei herrlichem Wetter keine gute Sicht. Zum Rhein hin war es recht diesig, auf der anderen Seite zeigte sich der Taunus ebenfalls nicht klar. Daher hier nur ein Foto des Turms selbst
und von den unten verbliebenen der Wanderer
Am Turm verließen wir den Rheinsteig und machten kleinen Schlenker um Frauenstein. Nördlicher Punkt war dabei der Zaun des Golfplatzes.
Im Einkehrschwung ging es dann in das Restaurant „Forsthaus Rheinblick“, das sich durch ein wahrlich „försterliches“ Ambiente auszeichnet. Das Essen, ob Wildsülze, Tafelspitz oder auch ein Tortenstück, waren appetitlich zubereitet und wohlschmeckend.
Zurück nach Wiesbaden ging’s wieder mit dem Bus. Auf diese Weise hatten wir auch das Schloss Biebrich erreicht.
Einmal mehr bedanke ich mich bei Karl für die Auswahl der Route und die gute Führung.
Da bleibt mir nur noch meinen Mitwanderern und vorbeikommenden Lesern das zu sagen, was ich auf einem alten texanischen Kennzeichen las (die Ü-Pünktchen möge sich jeder dazu denken):