Zeit, Quittengelee zu kochen

20151017_151810Endlich habe es geschafft. Seit einigen Jahren habe ich es geplant. Mal waren die Quitten zu teuer, dann schenkte man mir so verfaulte Früchte, dass sich die Arbeit nicht lohnte. Nun durfte ich mir bei Karl einen Eimer voll reifer Früchte abholen. Zeit, „in memoriam“ meiner Oma Else, in deren Garten ein Quittenbaum stand, von dessen Früchten sie jedes Jahr Gelee kochte, in deren Fußstapfen zu treten.

20151017_160026Die Quitten wurden mit einer Gemüsebürste vom Flausch befreit, Stiel und Blüte, teilweise auch das Kerngehäuse entfernt und in kleine Stücke geschnitten. Im Dampfentsafter wurden ca. 3 kg Fruchtfleisch mit 1,5 Liter Wasser in etwa einer Stunde entsaftet, das verbliebene Fruchtfleisch danach noch einmal kräftig ausgepreßt. Das ergab 1,4 Liter Saft. Es folgte die übliche Prozedur des Konfitürekochens:

20151018_1316451,4 Liter Quittensaft,

Saft einer Zitrone,

900 g Gelierzucker 2:1

in einem Topf erhitzen,

4 Minuten stark kochen lassen,

Gelierprobe machen und in saubere Gläser abfüllen.

 

 

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Konfitüre vom Roten Weinbergpfirsich

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Zum ersten Mal hat das kleine Bäumchen in diesem Jahr getragen. Nach einer ausgiebigen Verkostung der vollreifen Früchte blieb knapp ein Kilogramm zur Zubereitung von Marmelade übrig. Nach Blanchieren, Hautabziehen und Entkernen wurde das Fruchtfleisch (750 g) püriert, mit dem Saft einer halben Zitrone und 375 g Gelierzucker 2:1 versetzt, erhitzt und ca. vier Minuten gekocht.

Ausbeute: Fünf Gläser mit einer dunkelroten Konfitüre.

Früchte mit dunkelrotem Fleisch

Früchte mit dunkelrotem Fleisch

Püriertes Fruchtfleisch mit Gelierzucker und Zitronensaft

Püriertes Fruchtfleisch mit Gelierzucker und Zitronensaft

Hier noch ein Rezept für eine Marmelade mit „normalem“ Pfirsich: Pfirsich-Orangen-Marmelade

Und hier noch die Antwort auf eine häufig gestellte Frage: Haltbarkeit von Konfitüre, Marmelade und Gelee

Pfirsich – O, die Marmelade mit Geschmack

Pfirsichmarmelade schmeckt mir zu „eindimensional“. Deshalb koche ich die Pfirsiche mit frisch gepreßtem Orangensaft. Und da ich morgens zum Frühstück noch nicht so gern auf Fruchtstücken herumbeiße, werden die Pfirsiche nach dem Blanchieren, Hautabziehen und Entkernen püriert.

Das Rezept für die Pfirsich-Orangen-Marmelade ist einfach:

Für ein Päckchen Gelierzucker 2:1 (500g) nehme ich 600 g vom pürierten Pfirsich, 150 g Orangensaft und 1 TL Zitronensaft.

Dieses Rezept ist sowohl geeignet für meinen Brotbackautomaten, bei größeren Mengen als die im Rezept angegebenen Mengen auch für die klassische Kochtopf-Zubereitung.

Hurra, ich bin jetzt Brot-Backmeister und Marmeladenkocher!

Lokale Bäcker liefern sich mit regionalen und überregionalen Bäckereifilialisten einen erbitterten Kampf, wer in unserem Dorf die Brötchen am teuersten verkauft. Und Brot, das auch am zweiten Tag nicht trocken wie abgelagertes Kaminholz ist, finden wir dort auch nicht.

Das war der Grund für uns, mit einem Brotbackautomaten zu liebäugeln.

Der entscheidende Anstoß zum Kauf kam, als wir aus der Verwandtschaft hörten, dass man dort neuerdings Brot mit einem Backautomaten buk, und ich schließlich von meinem Schwager zum Probebrotbacken eingeladen wurde. Das Ergebnis wurde noch am gleichen Abend und am nächsten Morgen verzehrt und für gut befunden.

Das war zum letzten Jahreswechsel. Zurück zu Hause stürmte ich kaufwillig in den nächsten Media-Markt, dorthin,  wo nun nach Weihnachten das leere Regal ohne Brotbackautomaten glänzte. Das vergangene Weihnachten war wohl das Weihnachten der Brotbackautomaten, denn ebenso sahen die Regale in drei weiteren Geschäften aus. Bis auf ein paar Ladenhüter war alles ausverkauft. Neue Lieferungen wurden nicht vor Ende Januar erwartet.

Ein bekannter Internet-Versandhandel hat mir dann 24 Stunden nach Bestelleingang das Gerät an die Haustür geliefert. Allerdings 10-25 € günstiger als die Märkte vor Ort es mir verkauft hätten, hätten sie es denn gehabt.

Als der Backautomat ins Haus kam, hatte ich mich selbstverständlich bereits mit Fertigbackmischungen und weiteren Zutaten zur Verbesserung der Rezepturen versorgt und kaum hatte das Gerät die Umgebungstemperatur der Küche angenommen, gab ich die erste Ladung in die Backform. Drei Stunden später lag das erste wohlschmeckende Ergebnis auf dem Tisch.

Hurra, jetzt bin ich Brot-Backmeister, Top Edition, versteht sich!

Natürlich probiere ich in nächster Zeit das Basisprogramm mit kleineren Modifikationen und anderen Backmischungen aus. Natürlich werde ich mir zwei bis drei Bücher mit jeweils 300 Brotbackrezepten kaufen. Nach wenigen Versuchen werde ich dann die Brote weiterhin mit dem Basisprogramm backen und cirka 890 Rezepte unausprobiert lassen.

Aber ein Programm habe ich dennoch schon ausprobiert: Das  „Konfitüre-Programm“.

Wirklich, Marmelade kann man damit auch kochen. Und da ich noch einen halben Eimer Kiwis aus der Ernte meines Nachbarn im Keller hatte, kochte ich Kiwi-Konfitüre.

Sie ist ein Gedicht – und das bei der ersten Marmelade, die ich in meinem Leben gekocht habe.

Hurra, jetzt bin ich auch noch Marmeladenkocher!

Große Experimente werde ich wohl, wie schon geschrieben, nicht machen, denn der wahre Meister zeigt sich bekanntlich in der Beschränkung.

P.S.

1. Die Kiwi-Marmelade habe ich nach dem Rezept für Erdbeer-Marmelade erstellt.

2. Bei diesem Beitrag handelt es sich nicht um ein Advertorial der Firma Unold, deren Gerät ich beim Brotbacken und Marmeladekochen benutze.