Lokale Bäcker liefern sich mit regionalen und überregionalen Bäckereifilialisten einen erbitterten Kampf, wer in unserem Dorf die Brötchen am teuersten verkauft. Und Brot, das auch am zweiten Tag nicht trocken wie abgelagertes Kaminholz ist, finden wir dort auch nicht.
Das war der Grund für uns, mit einem Brotbackautomaten zu liebäugeln.
Der entscheidende Anstoß zum Kauf kam, als wir aus der Verwandtschaft hörten, dass man dort neuerdings Brot mit einem Backautomaten buk, und ich schließlich von meinem Schwager zum Probebrotbacken eingeladen wurde. Das Ergebnis wurde noch am gleichen Abend und am nächsten Morgen verzehrt und für gut befunden.
Das war zum letzten Jahreswechsel. Zurück zu Hause stürmte ich kaufwillig in den nächsten Media-Markt, dorthin, wo nun nach Weihnachten das leere Regal ohne Brotbackautomaten glänzte. Das vergangene Weihnachten war wohl das Weihnachten der Brotbackautomaten, denn ebenso sahen die Regale in drei weiteren Geschäften aus. Bis auf ein paar Ladenhüter war alles ausverkauft. Neue Lieferungen wurden nicht vor Ende Januar erwartet.
Ein bekannter Internet-Versandhandel hat mir dann 24 Stunden nach Bestelleingang das Gerät an die Haustür geliefert. Allerdings 10-25 € günstiger als die Märkte vor Ort es mir verkauft hätten, hätten sie es denn gehabt.
Als der Backautomat ins Haus kam, hatte ich mich selbstverständlich bereits mit Fertigbackmischungen und weiteren Zutaten zur Verbesserung der Rezepturen versorgt und kaum hatte das Gerät die Umgebungstemperatur der Küche angenommen, gab ich die erste Ladung in die Backform. Drei Stunden später lag das erste wohlschmeckende Ergebnis auf dem Tisch.

Hurra, jetzt bin ich Brot-Backmeister, Top Edition, versteht sich!
Natürlich probiere ich in nächster Zeit das Basisprogramm mit kleineren Modifikationen und anderen Backmischungen aus. Natürlich werde ich mir zwei bis drei Bücher mit jeweils 300 Brotbackrezepten kaufen. Nach wenigen Versuchen werde ich dann die Brote weiterhin mit dem Basisprogramm backen und cirka 890 Rezepte unausprobiert lassen.
Aber ein Programm habe ich dennoch schon ausprobiert: Das „Konfitüre-Programm“.
Wirklich, Marmelade kann man damit auch kochen. Und da ich noch einen halben Eimer Kiwis aus der Ernte meines Nachbarn im Keller hatte, kochte ich Kiwi-Konfitüre.
Sie ist ein Gedicht – und das bei der ersten Marmelade, die ich in meinem Leben gekocht habe.

Hurra, jetzt bin ich auch noch Marmeladenkocher!
Große Experimente werde ich wohl, wie schon geschrieben, nicht machen, denn der wahre Meister zeigt sich bekanntlich in der Beschränkung.
P.S.
1. Die Kiwi-Marmelade habe ich nach dem Rezept für Erdbeer-Marmelade erstellt.
2. Bei diesem Beitrag handelt es sich nicht um ein Advertorial der Firma Unold, deren Gerät ich beim Brotbacken und Marmeladekochen benutze.