“Lorch erleben zwischen Wald und Reben”
So lautet das Motto der Stadt am Rhein, mit dem dort auf Touristenfang gegangen wird. Karl führte uns zum waldigen Teil beim Ortsteil Espenschied. Pfiffig wie wir waren, starteten wir nicht am nahezu höchsten Punkt des etwa 14 Kilometer langen Rundwegs in Espenschied sondern am tiefsten, dem Parkplatz mit dem Mühlrad vor der Gaststätte Laukenmühle.
Wir erreichten den Ausgangspunkt per Auto über die A66, die Bäderstraße und schließlich die von Bikern geliebte, an diesem Tag winterliche Wispertalstraße. Es herrschte Mützen- und Handschuhwetter bei Temperaturen von Null bis zu einigen Minusgraden. Der Weg von der Laukenmühle nach Espenschied brachte uns Wanderer recht schnell auf Betriebstemperatur und von 150 auf etwa 400 Höhenmeter.
Bevor wir Espenschied erreichten, ergötzten wir uns an “Oma,s Ruh”, einem Schild,………………..
…………das auf einen Aussichts- und Ausruhpunkt hinweist.
In Espenschied fiel besonders eine Balkonbrüstung auf. Fleißig sind die Espenschieder!
Hinter Espenschied entdeckten wir eine Kuh, die sich dann aber beim Näherkommen zum Pferd verwandelte
Am Saurier-Felsen gerieten wir kurzzeitig vom rechten Weg ab. Schließlich erreichten wir dann doch wieder den Rundweg und nach ca. 14 Kilometern auch die Zivilisation, sprich den Parkplatz der Laukenmühle. Zuvor schritten wir noch durch ein Tor, an dessen rechter Seite vor nicht allzulanger Zeit eine Schrifttafel eingelassen wurde.
Es ist eine Tafel, die daran erinnert, dass sich hier während des sogenannten III. Reiches ein Lager des Reichsarbeitsdienstes befand. Einige Mauerreste oberhalb des Tores und eben dieses Tor zeugen noch davon. Neben diesem Stück Geschichte sahen wir wie oben gezeigt einige Kuriositäten. Zum Schluss haben wir dann erfahren auf welchem Territorium wir uns befunden haben: Wir hielten uns im Freistaat Flaschenhals auf, das Stückchen Deutschland, das bei der Rheinlandbesetzung nach Ende des I.Weltkrieges unbesetzt blieb.
Nun denn, wir sind im Jahre 2015. Der Freistaat Flaschenhals ist Geschichte, für uns das letzte Kuriosum an diesem Tage.
Vollzählig traten wir die Rückfahrt an – die Laukenmühle hatte seit dem 1. November Winterpause – aber bei einem Einkehrschwung in Frauenstein konnten wir noch einmal ausgiebig über “Oma,s Ruh” und andere Erfahrungen rund um den Saurier-Felsen und Espenschied bei Wein, Tee, Rippchen und Schnitzel klönen.
(Achtung: Bei Einkehr im Weinhaus Sinz nicht das „große“ Schnitzel bestellen! Es handelt sich hierbei um zwei Riesenschnitzel, nicht zu schaffen)