Peenemünde – Historisch-Technisches Museum – Raketenforschung und Industriekultur

IMG_4387Peenemünde, damit ist die Geschichte der Raketenentwicklung in Deutschland beginnend nach dem 1. Weltkrieg bis zum Ende von Weltkrieg II verknüpft. Im Technisch-Historischen Museum wird aber nicht nur die Entwicklung der „Vergeltungswaffe 2“ gezeigt, sondern auch die Politik, die dazu beigetragen hat, die Arbeiten daran zu fördern, die Fertigstellung zu fordern und letzlich den Einsatz zu rechtfertigen. Neben den jahrelang uneingeschränkt zur Verfügung stehenden finanziellen Mitteln und den Tätigkeiten genialer deutscher Ingenieure wurden die Arbeiten, speziell die Bauarbeiten, aber auch durch Einsatz vieler KZ-Häftlinge vorangetrieben. Dies alles, inklusive der Grausamkeiten an Menschen und dem politischen Wahn des III. Reiches, wird hier dokumentiert. Ob es Forscher wie Wernher von Braun oder der Bauleiter und spätere Bundespräsident Heinrich Lübke waren, die hier wirkten, über ihre Lebensläufe wird  genau so informiert wie über die einiger Häftlinge, die zu Bauarbeiten herangezogen wurden, sowie über die einiger Angestellter der Verwaltung.

Nach dem Ende des Krieges wurden von den vier Siegermächten rund eintausend Wissenschaftler rekrutiert, um deren Kenntnisse in die Raketenforschung der USA, von Frankreich, Russland und Großbritannien einzubringen. Die Erfolge der USA in der Raumfahrt bis hin zur Mondlandung sind mit dem Namen Wernher von Braun eng verknüpft – auch diese Entwicklungen werden hier an vielen Postern und Exponaten ausführlich beschrieben.

2013-06-06 12.00.04Darüber hinaus werden viele „Kleinigkeiten“ gezeigt, wie eine Schrift mit Catoons aus den 20er Jahren des letzten Jahrhunderts, die visionär einige Erfindungen der letzten Jahre beschreiben wie eine „Einschienenbahn“, die dem Transrapid ähnelt, oder die „Teletelephonie“ – Skype lässt grüßen. Auch einige Bücher von Jules Vernes sind ausgestellt, selbstverständlich „Von der Erde zum Mond“ sowie andere Werke aus den Anfängen der Science Fiction Literatur.

Das alles ist untergebracht um und im Peenemünder Kohlekraftwerk, jenem größten Industriedenkmal der Gegend. Abgeschaltet wurde es 1990, heute ist es selbst Museum und Teil der Europäischen Route für Industriekultur (ERIH).IMG_4393-001

In Verbindung mit einem Urlaub auf Usedom sollte dieses Museum unbedingt besucht werden.

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Und danach geht’s wieder an den Strand!

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