Briefmarken zu sammeln war zu meiner Schulzeit ein beliebtes Hobby. Etliche Freunde taten es, viele Nachmittage wurden mit Sammeln und Tauschen verbracht. Aber das ist lange her.
Irgendwann kamen wir auf die Idee, unsere Enkelin würde vielleicht einmal Gefallen an Briefmarken finden oder wir könnten ihr von früher erzählen, als Briefe und Postkarten noch geschrieben, frankiert, in Briefkästen geworfen und letzlich vom Briefträger zugestellt wurden. Wir sammelten deshalb diese kleinen gezahnten Dinger aus der Zeit steinzeitlicher Kommunikationstechnik. Es gibt sie zwar inzwischen noch immer, aber immer seltener.
Kürzlich fand Enkelin J. die Kiste mit unseren Schätzen und fragte, was man damit denn noch anfangen könne.
Briefmarken sammeln.
Zu unserem Erstaunen war sie von der Idee begeistert und jetzt war es so weit.
J. macht eine Woche Ferien bei uns. Wir hatten bereits ein Briefmarkenalbum online eingekauft – in Kaufhäusern findet man sie nicht mehr, einen Briefmarkenhändler -auch so ein aussterbender Beruf – fanden wir in unserer Gegend nicht mehr.
Dann ging es los:
Und sich schließlich über die Sammlung freuen. Dabei sinniert die Siebenjährige, als wir uns die Briefmarke mit dem Berliner Schloss Bellevue anschauen und ihr erzählen, wer dort wohnt. „Ach,“ sagt sie dann, „der hat doch meine Ehrenurkunde von den Bundesjugendspielen unterschrieben.“ Und über die Blüten, die Naturdenkmäler, Leuchttürmen, Fachwerkhäuser und was noch so alles einsortiert wurde freuen wir uns auch.